Die Open Fiber Austria, der Verband der offenen Glasfasernetze, nahm die Teilnahme von Staatsekretär für Digitales, Florian Tursky beim gestrigen 1. Tiroler Breitbandforum in Innsbruck zum Anlass, um ihm das Positionspapier zum Glasfaserausbau in Österreich zu überreichen. Aufgelistet wurden zehn Punkte, welche die Experten des Verbands beim Glasfaserausbau als wesentlich erachten, um die digitale Zukunft in Österreich voranzutreiben. Besonders hervorzuheben ist die Wichtigkeit der dritten Breitbandmilliarde und die Rolle der öffentlichen Hand beim Ausbau der Netze.
Der Verband, der sich aus führenden Experten mit langjähriger IT- und Telekomkompetenz zusammensetzt, hat das Ziel, die technische Umsetzung der Schnittstellen und Prozesse von offenen Glasfasernetzen entscheidend voranzutreiben und eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Der Verein bündelt als neutrale Plattform die gesamte Erfahrung in Entwicklung, Bau und Betrieb von offenen Glasfasernetzen, die in sechs Jahren praktischer Umsetzung solcher Netze in Österreich gesammelt wurde.
Österreich gehört zu den Schlusslichtern Europas, wenn es um Glasfaserausbau geht. Deshalb wurden zehn Punkte erarbeitet, die die Open Fiber Austria als unerlässlich ansieht, damit an die führenden Nationen in diesem Bereich aufschließen kann.
Neben der Forderung nach offenen Netzen, Standardisierung sowie einheitlicher Kennzeichnung der Glasfaseranschlüsse durch Open Access ID, weist die Open Fiber Austria zum wiederholten Male daraufhin, das Glasfaser „wie Strom aus der Steckdose“ sein soll. Als technologieneutrale und zukunftssichere Infrastruktur ist diese auch gleichzeitig als kritischen Infrastruktur anzusehen. Daher ist der dringende Appell nach öffentlicher Kontrolle einer der zentralen Punkte.
Eine weitere wesentliche Forderung ist jene, nach der dritten Breitbandmilliarde. „Damit Österreich die gesteckten Ziele einer flächendeckenden (gigabitfähigen) Infrastruktur erreichen kann, ist eine dritte Breitbandmilliarde in naher Zukunft unabdingbar“ erläutert Igor Brusic, Präsident der Open Fiber Austria. Ebenso essenziell sind offene Glasfasernetze: Infrastrukturbesitzer und Netzbetreiber sollten nicht gleichzeitig Endkundenprodukte anbieten „nur so kann ein fairer Wettbewerb auf Dienstanbieterebene sichergestellt werden.“ Open Fiber Vizepräsident Martin Wachutka ergänzt „erfahrungsgemäß schlägt sich das auch in der erhöhten Nachfrage von Endkunden nieder“.
Die Open Fiber Austria, OFAA, wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, ein offenes, flächendeckendes und demokratisches Glasfasernetz in Österreich zu ermöglichen. Der Verband sieht sich als innovative Drehscheibe für Infrastrukturnutzer, Telekommunikationsbranche, Glasfasernetzbesitzer und Kabelbetreiber, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, die dem Endkunden schnellstes, unabhängiges und kostengünstiges Internet bis ins Wohnzimmer garantiert. Ein erster Meilenstein ist die Entwicklung des zukunftsorientierten Standards, OAID (Open Access ID), der den Zugang zu einem offenen Netz vereinfacht. Diese Glasfaser-ID ist die Kennzeichnung des Zugangs zum Glasfasernetz in der Wohnung oder im Büro. Der Vorstand des Verbandes besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Igor Brusic, Martin Wachutka und Marco Resch. https://www.ofaa.at
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