Am 16. Oktober 2018 jährt sich der Beginn des Pontifikats Johannes Paul II. zum 40. Mal. Aus diesem Anlass erinnerte am 18. Oktober 2018 das Polnische Institut Wien im Rahmen der „Polnischen Kulturwochen“ zum 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wojciech Zyzak, Rektor der Universität Johannes Paul II. in Krakau, und einer Präsentation zum Elternhaus-Museum des Heiligen Vaters Johannes Paul II. von Pater Dr. Jacek Pietruszka. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Mag. Rafał Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Wien.
Der polnische Papst war ein ausgesprochener Freund Österreichs. Seine Freundschaft mit Kardinal Franz König, Erzbischof von Wien, reichte bis in das Jahr 1958 zurück. Sie arbeiteten gemeinsam an der Erneuerung der Kirche im II. Vatikanischen Konzil. Später führten drei Auslandsreisen des Papstes in den Jahren 1983, 1988 und zuletzt 1998 nach Österreich. Prof. Dr. Wojciech Zyzak, Rektor der Universität Johannes Paul II. in Krakau und seit 1993 Priester der Diözese Bielsko-Żywiec, erinnert an die Leitgedanken aller drei Papstbesuche in Österreich und deren geistlichen Impulse.
Die Wallfahrt von 1983 stand unter dem Zeichen des Kreuzes. Der Papst nannte das Kreuz „Zeichen der versöhnenden, Leid und Tod überwindenden Liebe Gottes zu uns Menschen, Verheißung der Brüderlichkeit aller Menschen und Völker“. Das hatte große Bedeutung für Europa. Österreich im Herzen Europas zeigte exemplarisch, wie eine Vielzahl von Volksstämmen auf begrenztem Raum eine Einheit schaffen kann. Hier, meinte Johannes Paul II., ist Österreich ein Spiegel und Modell Europas. Bei seinem Besuch 1988 rief Johannes Paul II. mehrfach zu einer Neuevangelisierung ganz Europas auf wie auch zur Ost-Erweiterung der Europäischen Union. „Dem Papst ging es vor allem um Hoffnung für die nächste Generation. Neben Kindern und Jugendlichen, standen auch die Kranken, Schwachen und Älteren im Mittelpunkt der Katechese,“ so Prof. Dr. Wojciech Zyzak, Rektor der Universität Johannes Paul II. in Krakau. Andere Themen, die charakteristisch für Papst Johannes Paul II. waren, sind die Würde der Arbeit, das Verhältnis zwischen Juden und Christen, der Dialog innerhalb der Kirche sowie das Leben aus dem Glauben. In Salzburg 1998 sagte der Papst: „Wir dürfen den Glauben nicht einschließen in unsere Gotteshäuser. Wir sollen ihn hinaustragen in unsere kleine und große Welt“. Das sind Themen die nicht nur für Österreich, sondern für die ganze Kirche während des Pontifikats und auch jetzt von Bedeutung sind.
Das Elternhaus-Museum
Am 18. Mai 1920 wurde Karol Józef Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., in dem kleinen Schlafzimmer des Hauses in Wadowice nähe Krakau geboren. Kaum eine Persönlichkeit hat das polnische Selbstverständnis der Gegenwart so sehr geprägt wie er. Das Elternhaus-Museum des Heiligen Vaters Johannes Paul II. in Wadowice ist eine moderne multimediale Ausstellung, die rund 1.000 Quadratmeter im gesamten viergeschossigen Mietshaus umfasst. Die Ausstellung ist in thematische Abschnitte gefasst, die über Leben und Wirken von Johannes Paul II. hinausgehen. Das Erdgeschoss thematisiert die Geschichte der Juden von Wadowice sowie der Regionalgeschichte. Das Kellergeschoss ist den Themen Jugend, Leiden und dem Vermächtnis des Papstes gewidmet. „Im Obergeschoss befindet sich die Wohnung, in der Karol Wojtyła aufwuchs – Das Herzstück des Museums. Hier wird an seine Kindheit und Jugend sowie die Krakauer Zeit als Priester, Bischof und Kardinal erinnert. Das Dachgeschoss thematisiert die Zeit seines Pontifikats“, so Pater Dr. Jacek Pietruszka.
Am 17. Oktober 2018 wird eine aktuelle Ausstellung zum 40. Jahrestag des Beginns des Pontifikats Johannes Paul II. eröffnet. Ein ganz besonderes Ausstellungsstück unter den zahlreichen Exponaten ist die bisher unbekannte und noch nie öffentlich präsentierte Urkunde, die die Wahl von Karol Wojtyła zum Papst 1978 bestätigt. Zu sehen gibt es zudem den persönlichen Kalender des Kardinals Wojtyła mit seinen Notizen, die er bei dem Konklave mitführte. Des Weiteren ist eine Gala-Uniform der Päpstlichen Schweizergarde ausgestellt, die Christof Graf, Kommandant der Garde, dem Museum geschenkt hat. Die Ausstellung kann bis 31. Dezember 2018 besichtigt werden.
Polnische Kulturwochen
Am 11. November 1918 wurde Polen nach 123 Jahren Abwesenheit von der Landkarte Europas wieder zu einem unabhängigen Staat. Dieses Ereignis wird weltweit gefeiert. Das Polnische Institut Wien präsentiert von 28. September bis 8. Dezember die „Polnischen Kulturwochen“: Mit knapp 30 Events, von Design über Musik und Film bis zu der interaktiven Kampagne #PL100, wollen die Veranstalter die kulturelle Vielfalt Polens in den Vordergrund rücken und den ÖsterreicherInnen das Land an der Weichsel ein Stück näherbringen – und zugleich zum Nachdenken anregen.
Über das Polnische Institut Wien
Das Polnische Institut Wien wurde am 5. Juni 1974, feierlich eröffnet und hat seinen Sitz – damals wie heute – an jenem malerischen Platz zu Füßen der Kirche Maria am Gestade im zentralen ersten Wiener Gemeindebezirk. Die rechtliche Grundlage für die Gründung des Instituts bildete in erster Linie das am 14. Juni 1972 in Wien unterzeichnete „Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik Polen über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur und Wissenschaft“. Das Polnische Institut Wien erfüllt die Aufgaben der polnischen öffentlichen und kulturellen Diplomatie in Österreich. Es vermittelt die reichhaltigen Facetten Polens, eines innovationsfreudigen, dynamischen und fortschrittlichen Landes im Herzen Europas und fördert den regen polnisch-österreichischen Austausch. Das thematische Spektrum der Projekte, die das Institut im gesamten Bundesgebiet zumeist in Kooperation mit österreichischen und polnischen Partnern organisiert, reicht von Gesellschaft, Geschichte, Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft bis hin zu Musik, Literatur, Film und Kunst. Das Polnische Institut Wien ist eine Einrichtung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen.
Über die Päpstliche Universität Johannes Paul II.
Die Päpstliche Universität Johannes Paul II. in Krakau führt seine wissenschaftliche und didaktische Tätigkeit an fünf Fakultäten durch: Theologie, Philosophie, Geschichte und Kulturerbe, Sozialwissenschaften sowie an den Interfakultären Instituten für Bioethik sowie für Ökumene und Dialog. Das Zentrum zum „Studium der Lehren von Johannes Paul II.“ fungiert auch als interfakultäre Schule. Viele Studienbereiche wurden in Anerkennung ihrer hohen Bildungsqualität von der Konferenz der Rektoren der polnischen Universitäten mit dem „Certificate in Education Quality“ (Zertifikat zur Ausbildungsqualität) ausgezeichnet.
Die Universität ist Mitglied des Internationalen Verbandes der Katholischen Universitäten (FIUC) und der Europäischen Föderation der Katholischen Universitäten (FUCE), der Konferenz der Rektoren der polnischen Universitäten (KRUP) und der Konferenz der Rektoren der Akademischen Schulen in Polen (KRASP).
Die Universität arbeitet mit mehreren Universitäten im Ausland in Form von Studentenaustausch und Gastvorlesungen internationaler Professoren zusammen. Diese sind: die Ruhr-Universität Bochum, die Katholische Péter-Pázmány-Universität in Budapest, die Universität Graz, die Universität Prešov und die Katholische Universität Ružomberok. Die Päpstliche Universität Johannes Paul II. ist ein hervorragendes Forum und eine gemeinsame Grundlage für Diskussionen, Austausch und Treffen von ExpertInnen und Institutionen. Die Universität legt einen großen Wert darauf, eine ausgezeichnete akademische und berufliche Ausbildung in fürsorglichem Umfeld zu schaffen.
Vorläufer der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. war die im Jahre 1400 gegründete Theologische Fakultät der seit 1364 bestehenden Jagiellonen-Universität. Mit dem Motu proprio Beata Hedvigis wurde diese von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1981 zur Päpstlichen Akademie für Theologie Krakau umgewandelt. Im Februar 2010 wurde diese durch Papst Benedikt XVI. zur Päpstlichen Universität Johannes Paul II. erhoben.
Großkanzler der Universität ist der Krakauer Erzbischof, Stanisław Kardinal Dziwisz.
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