Die Open Fiber Austria begrüßt das im Regierungsprogramm 2025 angekündigte Vorhaben der neuen Koalition, den Glasfaserausbau in Österreich zu priorisieren und das bewährte Fördermodell aufrechtzuerhalten. Denn nur ein flächendeckender und zügiger Ausbau offener Glasfaserinfrastrukturen garantiert einen für alle leistbaren – und vor allem auch unabhängigen – Zugang zu gigaschnellem Internet.
Die Open Fiber Austria, der österreichische Branchenverband, dem mehr als 240 Telekomanbieter, und somit rund 90 Prozent der Branche, angehören, begrüßt das im Regierungsprogramm angekündigte Ziel, den Glasfaserinfrastrukturausbau prioritär voranzutreiben. Denn der Handlungsbedarf in Österreich ist tatsächlich groß: Laut FTTH Council Panorama1 liegt die Glasfaserabdeckung im EU-Durchschnitt bei 70 Prozent, während in Österreich nur 40 Prozent der Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss haben.
Glasfaser ist die Technologie der Zukunft
Ein lückenloser und offener Zugang zu gigaschnellem Internet via Festnetz ist heutzutage genauso wichtig wie eine funktionierende Strom- und Wasserversorgung, und das trifft alle Lebensbereiche – Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Bildung oder auch privates Streamen und Home-Office. Selbst zum Schutz unserer Landesgrenzen oder bei einem möglichen Blackout ist eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur die einzig verlässliche Technologie, um dem rasant zunehmenden Datenverbrauch und den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. OFAA Präsident Dr. Igor Brusic: „Glasfaser ist die einzige Technologie, die symmetrische Gigabit-Geschwindigkeiten, geringe Latenzen und eine nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit bietet“.
Offene Glasfasernetze bieten Entscheidungsfreiheit
Damit in Österreich eine nachhaltige und zukunftsfähige Digitalisierung gelingen kann, ist auch die Inanspruchnahme der Glasfaserinfrastruktur durch die Konsumenten entscheidend, wobei zwischen offenen und nicht offenen Netzen unterschieden wird. Bei offenen Glasfasernetzen, die dem Konsumenten ermöglichen, den Anbieter jederzeit zu wechseln, und darüber hinaus einen fairen Wettbewerb aller Marktteilnehmer ermöglichen, liegt die Take Rate bereits bei mehr als 50 Prozent. Im Gegensatz dazu liegt die Inanspruchnahme der nicht offenen Netze bei mageren 23 Prozent.
Fördermodelle sind vital für heimische KMUs
Anstatt von internationalen Konzernen abhängig zu sein, muss Österreich daran gelegen sein, die Wertschöpfung im eigenen Land zu erhalten. Umso mehr begrüßt die OFAA, dass die neue Regierung das sehr erfolgreiche Fördersystem unter dem Aspekt einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit auch in der nächsten Legislaturperiode weiterführen wird. Igor Brusic: „Österreich ist ein Land der KMUs, daher müssen sie als das Rückgrat unserer Wirtschaft unbedingt gefördert werden. Diese, zumeist regionalen Anbieter, stellen sicher, dass auch ländliche und wirtschaftlich weniger attraktive Siedlungsgebiete erschlossen werden. Von den geförderten 340.000 Haushalten befinden sich knapp drei Viertel in ländlichen Regionen“.
Weitsicht statt Rückschritt
Aktuell wird in Österreich noch viel über Mobilfunk und Kupferkabel abgewickelt, doch à la longue können diese Technologien die leistungsstarken und zukunftsfitten Glasfaserinfrastrukturen nicht ersetzen. Daher ist es essenziell, schon jetzt für die nächsten Jahrzehnte vorauszuplanen und Weitsicht walten zu lassen. Die OFAA begrüßt weiters den Vorstoß der Dreierkoalition, Gemeinden aktiv einzubinden und sektorübergreifende Synergien zu schaffen, etwa durch das gleichzeitige Verlegen von Glasfaser- und Stromkabel. Brusic: „Die Maßnahmenpläne der neuen Regierung hinsichtlich Glasfaserinfrastruktur sind ein Lichtblick für künftige Generationen!“
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Open Fiber Austria Association (OFAA)
Die OFAA wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, ein offenes, flächendeckendes und demokratisches Glasfasernetz in Österreich zu ermöglichen. Der Verband sieht sich als innovative Drehscheibe für Infrastrukturnutzer, die Telekommunikationsbranche, Glasfasernetzbesitzer und Kabelbetreiber, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, die dem Endkunden schnellstes, unabhängiges und leistbares Internet bis ins Wohnzimmer garantiert. Ein erster Meilenstein ist die Entwicklung der österreichweit eindeutigen Kennzeichnung des Glasfaseranschlusses, der OAID (Open Access ID), die den Zugang zu einem offenen Netz vereinfacht. Der Vorstand des Verbandes besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Igor Brusic sowie Martin Wachutka, Marco Resch und Geschäftsführerin Irmgard Kollmann. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.ofaa.at