Rund 30 Frauen hatten sich Mitte April in Wiens einschlägiger Buchhandlung Löwenherz im 9. Wiener Gemeindebezirk zu einem Informationsabend eingefunden. Die zweifache Mutter Dani W., 29, gab berührenden Einblick, wie sie gemeinsam mit ihrer Partnerin zu ihren Wunschbabies kam, während Dr.in Birgit Huber von den Tiny Feet Kinderwunschkliniken medizinische Möglichkeiten und rechtliche Wege für lesbische Paare aufzeigte.
„Wie können zwei Frauen, die sich lieben, ein Kind bekommen?“
Diese Frage stellte sich Dani W., eine niederösterreichische Sozialpädagogin, und ihre Partnerin nach einem Jahr ihres Zusammenlebens. Für beide war es eine Zeit überforderter Gefühle, es fehlte vor allem an Wissen und Aufklärung. Erst ein Infoabend in der Tiny Feet Kinderwunschklinik in St. Pölten gab Aufschluss und Sicherheit, und schon kurz darauf stand fest: Der Weg zum Wunschkind darf beginnen. „Die erste Entscheidung, die zu treffen war, wer wird von uns beiden schwanger?“ so Dani, und gibt auch gleich ihren Tipp dazu: „Letztlich hängt das auch von der jeweiligen Lebenssituation ab und man muss schauen, für welche Partnerin die Schwangerschaft besser passt.“
Im November starteten die ersten Termine in der Tiny Feet Kinderwunschklinik, hier wurde im Gespräch mit den Ärzt:innen erörtert, welche Möglichkeiten es gibt, schwanger zu werden, auch rechtliche Aspekte, Kostenfaktoren sowie die Wahl des Samenspenders wurden besprochen, wobei man in Österreich Informationen über Augen- und Haarfarbe, Größe, Nationalität und Alter erhält. Für Dani war vor allem wichtig, dass der Samenspender in etwa dasselbe Alter wie sie und ihre Frau hatte. Dani hat noch zwei Tipps parat: „Habt keine Angst Fragen zu stellen – denn es ist Euer Weg zum Wunschkind. Wichtig war für sie auch die Wahl der Klinik, „denn sich gut aufgehoben zu fühlen, ist Gold wert“!
Bauchmama und Herzmama
Dani hat mit der Methode der Insemination begonnen, doch nachdem es damit dreimal nicht geklappt hat, sind sie und ihre Partnerin auf die In Vitro Fertilisation umgestiegen, wobei unter einer Kurznarkose die Eizellen entnommen werden. „Es ist zwar nicht die romantischte Art, ein Baby zu machen, doch die erfolgversprechendste“, so Dani heute. Das Schlimmste war immer das Warten, ob man nun endlich schwanger ist. Auch hier rät Dani: „Einfach loslassen und sich jemanden anvertrauen, mit dem man reden kann“. Als es dann nach fünf Monaten endlich so weit war, war die Freude riesig, Dani hat dafür zwei Worte parat: „kotzübel und glücklich“.
Der Weg zum zweiten Wunschkind war von mehr Klarheit und Vertrauen geprägt. Dani und ihre Frau kannten die Prozesse schon und es hat bereits beim zweiten Versuch geklappt. Im Alltag als zwei Mütter erleben Dani und ihre Frau viel Offenheit und Wertschätzung – sie haben bisher noch nie eine negative Erfahrung gemacht. Auch wenn manche Fragen manchmal etwas unangebracht wirken, überwiegen doch die Neugier und das ehrliche Interesse. Dani: „Vielen fehlt einfach das Wissen und die Aufklärung.“ Aus diesem Grund haben sie und ihre Frau den Instagram-Kanal @einstueck.vonuns aufgebaut. Hier geben sie Einblick in ihr Leben als Regenbogenfamilie und Dani räumt auch gleich mit Vorurteilen auf: „Auch viele Heteropaare können Kinder nicht auf natürlichem Weg bekommen. Ich bin dankbar, dass es medizinische Möglichkeiten gibt.“
Erfolgsaussichten
- Insemination
15 – 20 % - IFV
35 – 40 %
70 % der Kosten können unter bestimmten Voraussetzungen vom IVF-Fonds übernommen werden.
So geht „schwanger werden“ für lesbische Frauen
In Österreich trat 2015 eine Gesetzesnovelle in Kraft, die erstmals eine Kinderwunschbehandlung für lesbische Frauen ermöglichte. Dr.in Huber erklärt: „Die einfachste und auch günstigste Methode ist die Insemination, wobei die Befruchtung im Körper und zum Zeitpunkt des Eisprungs stattfindet. In der Klinik wird der vorbereitete Samen in einem dünnen Katheter in die Gebärmutter eingebracht. Das dauert nicht lange und ist schmerzlos, bereits nach zwei Wochen kann der erste Schwangerschaftstest gemacht werden.
Die künstliche Befruchtung – die sogenannte In-vitro-Fertilisation (IVF) – ist ebenfalls eine bewährte Methode, für die jedoch eine hormonelle Vorbereitung notwendig ist: In der Regel spritzt sich die zukünftige Wunschmama etwa zehn Tage lang einmal täglich selbst ein spezielles Hormonpräparat. In dieser Zeit erfolgen zwei Ultraschalluntersuchungen in der Klinik, bei denen genau beobachtet wird, wann die Eibläschen (Follikel) reif genug sind. Sobald der richtige Zeitpunkt erreicht ist, werden die Eizellen in einem kurzen Eingriff – der sogenannten Punktion – entnommen. Im Labor werden die gewonnenen Eizellen mit jeweils mindestens 100.000 Samenzellen in einer Schale zusammengebracht. Dabei befruchtet nur ein einzelnes Spermium eine Eizelle. Beginnt sich die befruchtete Eizelle zu teilen, entsteht ein Embryo – und etwa fünf Tage später kann dieser vorsichtig in die Gebärmutter eingespült werden. Eine weitere, sehr fortschrittliche Behandlungsmöglichkeit, die in Österreich erlaubt ist, ist die ROPA-Methode: Dabei wird die Eizelle der einen Frau befruchtet und der daraus entstehende Embryo anschließend der Partnerin eingesetzt, die das Kind austrägt. Das Baby hat dann sozusagen eine genetische wie auch eine biologische Mutter.“
In der Tiny Feet Kinderwunschklinik gibt es eine eigene Samenbank, wobei laut Fortpflanzungsmedizingesetz jeder Spender nur maximal für drei Frauen spenden darf. Weiters schreibt das Gesetz vor, dass Kinder in Österreich ab dem 14. Lebensjahr das Recht haben, die Identität ihres Spenders kennenzulernen – dieser ist von jeglichen Rechten und Pflichten entbunden. Apropos: Für Frauen, die einen gemeinsamen Kinderwunsch hegen, sind weder eine Ehe noch eine Partnerschaft notwendig. Im Notariatsakt wird schriftlich festgehalten, dass beide Frauen die Obsorgepflicht für das Kind übernehmen.
Tiny Feet Kinderwunschkliniken – eine der renommiertesten Adressen Österreichs für Kinderwunsch
Die 2008 gegründeten Tiny Feet Kinderwunschkliniken mit Standorten in Wr. Neustadt, St. Pölten, Horn und Mödling zählen zu den renommiertesten Kinderwunschkliniken Österreichs. Unter der Leitung von Prim. Dr. med. Rudolf Rathmanner, einem der führenden Kinderwunschpioniere Österreichs sowie Prim. Dr. med. András Jaksics zeichnet sich Tiny Feet durch langjährige Erfahrung, modernste Behandlungsmethoden und eine familiäre, persönliche Betreuung aus. Ein hochspezialisiertes Team – bestehend aus Ärzt:innen, Embryolog:innen, medizinischen Assistent:innen und Psycholog:innen – begleitet Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Neben dem kompletten Leistungsspektrum moderner reproduktionsmedizinischer Diagnostiken sowie Therapien bietet Tiny Feet auch eine eigene Samenbank, die Möglichkeit zur Eizellenspende sowie das Einfrieren von Embryonen, Samen- und Eizellen. Neben heterosexuellen und lesbischen Paaren werden auch Paare aus benachbarten Ländern, allen voran Deutschland und Ungarn, behandelt. Präventiv haben junge Frauen und Männer die Möglichkeit, ihre Fruchtbarkeit mittels „Fertility Check“ testen zu lassen. Mit regelmäßigen Informationsveranstaltungen leistet Tiny Feet kostenlose Aufklärungsarbeit. www.tinyfeet.at
Bildmaterial, Abdruck honorarfrei
BU1: Kinderwunsch-Expertin Dr. Med. Birgit Huber © Tiny Feet
BU2: Mit einer Prise Medizin kann auch der Kinderwunsch von zwei Müttern erfüllt werden © @snapstoyourheart
BU3: Dani und ihre Familie © @snapstoyourheart
BU4: IVF-Magie © Tiny Feet
BU5: Spermien werden bei -196 Grad kryokonserviert © Tiny Feet