Die COVID-19-Pandemie hat beispiellose Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen. Im Vorfeld des Welttags der psychischen Gesundheit analysiert ein aktueller EU-Bericht, wie die europäischen Länder die Herausforderungen angegangen sind, die die Pandemie für das geistige und emotionale Wohlbefinden junger Menschen mit sich brachte. Die Studie ist Teil der Bemühungen der Europäischen Kommission, psychisches Wohlbefinden zu verbessern und die Stigmatisierung seelischer Gesundheit zu verringern.
BRÜSSEL – Die europäischen Länder haben einen proaktiven Ansatz verfolgt, um den psychischen Herausforderungen der Pandemie[1] auf die Jugend zu begegnen. Eine der am häufigsten ergriffenen Maßnahmen war die Verstärkung der psychologischen Unterstützung an Schulen, sowohl durch die Erhöhung der den SchülerInnen zur Verfügung stehenden Anzahl an PsychologInnen und BeraterInnen, als auch durch die Schulung von Lehrkräften, um Anzeichen von psychischer Belastung zu erkennen und zu bekämpfen.
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend: „Uns liegt das emotionale Wohlergehen unserer jungen Menschen sehr am Herzen. Nach einer Pandemie und angesichts eines Kriegs auf europäischem Boden kommt dieser Bericht über die psychische Gesundheit von Jugendlichen genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich freue mich zu sehen, dass die EU-Mitgliedstaaten diese Herausforderung ernst nehmen und Maßnahmen zur Unterstützung junger Menschen, insbesondere in der Schule, ergriffen haben. Wir als Europäische Kommission unterstützen sie dabei.“
Aktuelle österreichische Studien [2] zeigen, dass mehr österreichische Jugendliche als je zuvor unter psychischen Problemen leiden: ExpertInnen gehen davon aus, dass etwa 10 % der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern während und nach der COVID-19-Krise posttraumatische Symptome zeigen werden. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gehört Österreich zu den Spitzenreitern, wenn es um Initiativen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von jungen Menschen geht: Das österreichische Bundesministerium für Familie und Jugend unterstützt Jugendorganisationen finanziell, bietet Information und Betreuung bei psychischen Problemen und ist darüber hinaus in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe tätig und berät im Bereich der Jugendarbeit.
Um die Folgen der Krise zu verringern und die Rechte der Jugendlichen zu schützen, hat Österreich im Sommer 2020 eine Task Force eingerichtet: Alle Ministerien, die mit Jugendfragen befasst sind, arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von konkreten Maßnahmen für junge Erwachsene. Insgesamt wurden vom Sozial- und Gesundheitsministerium 13 Mio. Euro bereitgestellt, um junge Menschen bei der Bewältigung psychosozialer Probleme infolge der COVID 19-Krise zu unterstützen.
Neben den Bemühungen von Mitgliedstaaten wie Österreich hat die Europäische Kommission 2022 in Anerkennung der erheblichen Verzichte, die die Jugend während der COVID-19-Pandemie erbracht hat, zum Europäischen Jahr der Jugend ausgerufen. Eine Flash-Eurobarometer-Umfrage von Mai 2022 hat ergeben, dass junge Menschen in 16 der 27 Mitgliedstaaten die Verbesserung der psychischen und physischen Gesundheit und des Wohlergehens Jugendlicher als wichtigste Priorität für das Europäische Jahr der Jugend betrachten.
Die Europäische Kommission ermutigt junge Menschen zur Gestaltung der EU beizutragen. Über eine spezielle Sound-Plattform verschafft die Europäische Kommission jungen Menschen Gehör und fordert sie dazu auf, ihre Ansichten, Bedenken und Ideen zu teilen. Von allen Sprachnachrichten, die in der Kategorie „Gesundheit, Wohlergehen und Sport“ aufgenommen wurden, fordert jeder dritte Jugendliche über die Plattform eine stärkere Sensibilisierung für psychische Gesundheit und einen erschwinglichen Zugang zu psychosozialen Gesundheitsfachkräften.
Hintergrund: Das Europäische Jahr der Jugend 2022 wurde von der Europäischen Kommission als „Ein Jahr, das den jungen Menschen gewidmet ist und jene in den Fokus rückt, die für andere auf so vieles verzichtet haben“ ins Leben gerufen, wie Präsidentin von der Leyen in der Rede zur Lage der Union 2021 ankündigte. Es verfolgt das Ziel, junge Menschen zu ermutigen, sich Gehör zu verschaffen und sich zu beteiligen, indem sie ihre Visionen und Hoffnungen für die Zukunft Europas in Bezug auf die Schwerpunktthemen[3] des Jahres teilen. Zu den wichtigsten Zielen zählt die Förderung der persönlichen, sozialen und beruflichen Entwicklung junger Menschen, einschließlich ihrer psychischen Gesundheit. Dies steht im Einklang mit der EU-Jugendstrategie 2019–2027, die darauf abzielt, ein besseres psychisches Wohlbefinden zu erreichen und Probleme der psychischen Gesundheit zu entstigmatisieren sowie die soziale Integration aller jungen Menschen zu fördern.
Gleichzeitig steht das Europäische Jahr der Jugend für einen Geist der Mitgestaltung und vielfältigen Beteiligung, zu dem Hunderte von Jugendorganisationen aktiv beitragen. In die Tat umgesetzt wird dies in vielen nationalen und lokalen Aktivitäten und bringt junge Menschen zusammen, die sich im Laufe dieses Jahres konstruktiv und in wirksamer Weise engagieren möchten. #EYY2022 #EuropeanYearOfYouth
Weitere Informationen unter Europäisches Jahr der Jugend 2022
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[1] COVID Youth Mental Health Report
[2] Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich 2021
[3] Schwerpunktthemen des Europäischen Jahres der Jugend: Bildung und Lernmobilität in Europa, Beschäftigung und Inklusion, Politische Dialoge und Teilhabe, Grüner Wandel, Digitalisierung, Kultur, Gesundheit, Wohlergehen und Sport, Jugend in der Welt, EU-Werte und Demokratie.
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