Sobald die Sonne herauskommt, wollen alle Poolbesitzer ihren Pool startklar machen. Doch das bringt manchmal Probleme mit sich. Um allfällige Engpässe im öffentlichen Trinkwasserversorgungssystem zu vermeiden, starten der Österreichische Verband der Schwimmbadwirtschaft (ÖVS) bereits zum zweiten Mal eine Informations-Kampagne zur effizienten Befüllung privater Schwimmbecken.
Es ist genug Wasser vorhanden
Österreich verfügt grundsätzlich über ausreichend Wasserressourcen, wobei pro Kopf und Tag durchschnittlich 130 Liter Trinkwasser verwendet werden. Von dieser Wassermenge werden etwa 25 Prozent für die Toilettenspülung benötigt und nur 5 Prozent für den privaten Swimmingpool verwendet.[1] In Österreich fallen jährlich insgesamt 100 Mrd. Kubikmeter Wasser in Form von Niederschlägen[2], davon wird nur ein Bruchteil, etwa 3,1 Mrd. Kubikmeter, für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, von der Industrie und von der Landwirtschaft genutzt.[3]
Wasserengpässe zu Beginn der Badesaison verhindern
Ein großes Thema ist das gleichzeitige Befüllen von Pools, das an einigen Orten und in Spitzenzeiten – zumeist Anfang Mai – zu Engpässen in den Trinkwasserversorgungssystemen geführt hat. Bereits im Vorjahr hat der ÖVS gemeinsam mit der österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach, ÖVGW, Maßnahmen und Tipps ausgearbeitet, die in ganz Österreich an die Gemeinden und Poolbesitzer herangetragen wurden und auch auf der Website des ÖVS abrufbar sind: Hinweise für die Befüllung von privaten Pools im Frühling (wko.at)
Gemeinden machen es vor
Auf kommunaler Ebene wird auf Aktivitäten beispielgebender Gemeinden hingewiesen. Am Beispiel der Gemeinde Kraubath an der Mur wird deutlich, dass das Konzept des Wassermanagements hervorragend funktioniert. Die obersteirische Gemeinde hält sich bereits seit mehr als 20 Jahren an einen Poolbefüllungsplan, laut Bürgermeister Erich Ofner gibt es seitdem keine Engpässe mehr. Auch im burgenländischen Lockenhaus sorgt ein „Pool-Füll-Kalender“ für ungetrübten Badespaß und genügend Wasser. Der dortige Wasser- und Abwasserverband Lockenhaus und Umgebung, WAVL, setzte diesen Kalender in der Form eines digitalen Reservierungstools 2021 mit großem Erfolg um.
Informieren und aktiv werden
Der ÖVS empfiehlt den Poolbesitzern, bei ihrer Gemeinde nachzufragen, ob, und wenn ja, welche Regelungen es hinsichtlich der Poolbefüllung gibt. Darüber hinaus findet am 27. Mai von 9.30 bis 11 Uhr gemeinsam mit den Gemeinden Kraubath und dem Wasser- und Abwasserverband Lockenhaus und Umgebung ein Webinar zum Thema „Kluges Wassermanagement für Gemeinden und Poolbesitzer*innen“ in Kooperation mit dem Kommunalverlag statt. Information und Anmeldung hier: Webinar Kluges Wassermanagement
Verantwortungsvoller Badespaß
Ziel der Kampagne ist es, über den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zu informieren und somit eine Balance zwischen Wellbeing und Ressourcenschonung zu schaffen. „Mit unserer Initiative möchten wir sowohl die Gemeinden wie auch die Poolbesitzer mit ins Boot holen und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Trinkwasser schärfen“, so ÖVS-Präsident Wolfgang Grabner.
ÖVS Der österreichische Verband der Schwimmbadwirtschaft, ÖVS, ist Teil der WKO, und hat zum Ziel, die Qualität der Branche und seiner Mitglieder durch laufende Aus- und Weiterbildung sowie die Erarbeitung von Normen- und Sicherheitsbestimmungen voranzutreiben und zu sichern. Der ÖVS bekennt sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und leistet dementsprechende Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus stehen „Sicherheit für Kinder rund um das Schwimmbecken“ sowie soziale, umwelt- und klimarelevante Themen „Balance zwischen Wellbeing und Ressourcenschonung“ auf dem Programm. Obmann ist Wolfgang Grabner, Geschäftsführer ist Jürgen Rathmanner. https://www.wko.at/site/oevs-verband/start.html / schwimmbadverband@wko.at
Fotos: Abdruck honorarfrei
BU1: Wolfgang Grabner, ÖVS Präsident © ÖVS
BU2: Poolbefüllung © Canva
[1] ÖVGW (2018): Die österreichische Trinkwasserwirtschaft
[2] APA (2022): Klima-Glossar: Grundwasservorrat