Vier europäische Alltagshelden aus Österreich, die einen wesentlichen Beitrag leisten, um uns vor grenzüberschreitender Kriminalität zu schützen, Konsumenten zu unterstützen oder dafür zu sorgen, dass Umweltschutz nicht an der Landesgrenze endet, standen heute Rede und Antwort in Wiens zweitgrößtem Einkaufszentrum „Wien Mitte – The Mall“. Als Teil der EU-Kampagne „EU – gemeinsam schützen“ berichteten sie, was es heißt, sich für Bürgerinnen und Bürger über Grenzen hinweg einzusetzen.
Gemeinsam mit Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich und Moderator Philipp Pertl, stellten Andreas Herrmann vom Europäischen Verbraucherzentrum Österreich, Thomas Friedrich von der Universität für Bodenkultur, Jutta Jahrl vom WWF und Andreas Hofbauer vom Bundeskriminalamt Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag vor, bei denen sie zusammen mit europäischen Kolleginnen und Kollegen beigetragen haben, Menschen, Umwelt und Natur in Österreich und Europa zu schützen.
Jörg Wojahn dankte für ihren Einsatz und betonte: „Tausende europäische Alltagshelden schützen jeden Tag unsere Sicherheit und setzen sich für grenzübergreifenden Umwelt- und Konsumentenschutz ein. Den wenigsten von uns ist das bewusst.“
Andreas Herrmann zeigte auf, was Europäischer Verbraucherschutz im Alltag bedeutet: „Ich arbeite in einem Netzwerk von Europäischen Verbraucherzentren. Damit habe ich in jedem EU-Mitgliedsstaat Kolleginnen und Kollegen und kann Konsumentinnen und Konsumenten auch bei Problemen außerhalb Österreichs helfen – sei es, dass das Traumhotel noch eine Baustelle ist, es Probleme mit Internetbestellungen gibt oder Verträge von Partnervermittlungsunternehmen zu Unrecht automatisch verlängert werden.“ Kostenlose juristische Beratung gibt es unter info@europakonsument.at sowie bei der Telefonhotline 01/588 77 81.
„Die strengen europäischen Artenschutz-Richtlinien tragen wesentlich zum Erhalt unserer Umwelt bei”, sagte Jutta Jahrl von der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF Österreich. Mit dem Projekt „Life for Danube Sturgeons“ kämpft sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern seit 2012 für das Überleben der stark bedrohten Störe in der unteren Donau und setzt konkrete Maßnahmen gegen Wilderei und illegalen Handel mit deren Fleisch und Kaviar. Mehr Informationen unter https://danube-sturgeons.org/.
Die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit für den Umweltschutz betonte auch Thomas Friedrich von der BOKU, der im Rahmen des Projekts „LIFE Sterlet“ Störe nachzüchtet und diese in der oberen Donau auswildert: „Dynamische Gewässer und ihre Bewohner halten sich an keine nationalen Grenzen und leiden unter einer Vielzahl menschlicher Eingriffe. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie, die internationale Zusammenarbeit sowie die europäischen Förderprogramme wie LIFE sind unsere Werkzeuge, um gefährdete Arten und ihren Lebensraum zu schützen, wiederherzustellen und beides für künftige Generationen zu erhalten.“ Mehr Informationen unter http://life-sterlet.boku.ac.at/.
Umwelt- und Verbraucherschutz sind nur zwei von vielen Bereichen, in denen die Österreicherinnen und Österreicher von der europäischen Zusammenarbeit profitieren. Andreas Hofbauer vom Bundeskriminalamt hat im Laufe seiner Karriere erfolgreich Projekte zur Bekämpfung des Menschenhandels, der organisierten Kriminalität und des Drogenhandels umgesetzt. Er arbeitet mit anderen Strafverfolgungsbehörden in ganz Europa zusammen, um grenzüberschreitende organisierte Kriminalität zu bekämpfen und EU-Gesetze und -Politik zu fördern und durchzusetzen. „Kriminelle halten sich nicht an nationale Grenzen. Umso wichtiger ist es daher, international vernetzt zu arbeiten und sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Behörden bzw. Staaten auszutauschen. Daher stellen meiner Ansicht nach alle EU-Projekte und Kooperationen einen bedeutenden Mehrwert dar“, so Hofbauer.
Neben Interviews mit den Alltagshelden wurden bei der Informationsveranstaltung sechs Kurzfilme zur Kampagne „EU – gemeinsam schützen“ gezeigt, die auch auf der Kampagnenwebsite europa.eu/euprotects zur Verfügung stehen. Vor Ort war auch das Europa Café-Mobil, wo Besucher bei einem kostenlosen Kaffee ihre Fragen zu Europa stellen konnten.
Über „EU – gemeinsam schützen“
Die Kampagne der Europäischen Kommission informiert seit September 2018 über die Bedeutung der EU in den vier Kernbereichen Migration und globale Stabilität, Verbrechen und Terrorismus, Wirtschaft sowie Gesundheit und Umweltschutz. 240 Alltagshelden aus allen EU-Mitgliedsstaaten, darunter Feuerwehrfrauen und -männer, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Forscherinnen und Forscher, Juristinnen und Juristen bis hin zu Ernährungsexpertinnen und -experten konnten als Kampagnenbotschafterinnen und -botschafter gewonnen werden. Weitere Bestandteile sind die mehrsprachige Website europa.eu/euprotects, sechs rund dreiminütige Kurzfilme, zahlreiche Informationsveranstaltungen in allen EU-Ländern sowie Medienarbeit und Social Media.
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