Österreich belegt weiterhin den letzten Platz im europäischen Vergleich der Glasfasernetzverfügbarkeit. Dies wurde im Rahmen der FTTH Conference 2025, Europas führendem Glasfasergipfel, der vom 25. bis 27. März in Amsterdam stattfand, erneut bestätigt. Die Veranstaltung mit über 3.000 Teilnehmern präsentierte aktuelle Marktzahlen, neue Technologien und internationale Entwicklungen im Glasfaserausbau – mit ernüchternden Ergebnissen für Österreich.
Rumänien führt, Österreich weit abgeschlagen
Die neuesten Zahlen der EU-27 zeigen:
- Rumänien (94 Prozent), Niederlande (93 Prozent) und Portugal (91 Prozent) gehören zu den Spitzenreitern.
- Bulgarien und Frankreich (je 90 Prozent) liegen ebenfalls weit über dem EU-Durchschnitt von 70 Prozent.
- Österreich kommt nur auf 50 Prozent und liegt damit knapp vor Tschechien und Deutschland (je 42 Prozent).
Was bedeuten diese Zahlen?
In Österreich hat nur jeder Zweite Zugang zu einem leistungsfähigen Glasfasernetz. Die Glasfasernetzverfügbarkeit beschreibt, in welchem Umfang Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen an ein Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen werden können.
Welche Folgen hat das für Österreich?
Die mangelnde Glasfaserinfrastruktur bremst die digitale Entwicklung des Landes erheblich. Ohne flächendeckenden Zugang wird Österreich in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing nicht konkurrenzfähig bleiben. Die zentrale Botschaft der FTTH Conference ist klar: KI treibt den Datenverbrauch massiv an – und Glasfasernetze sind dafür unverzichtbar. Kupferbasierte Netze über Telefonleitungen oder Koaxialkabel können die notwendigen Bandbreiten nicht liefern. Auch Mobilfunknetze sind nur dann leistungsfähig genug, wenn ihre Basisstationen direkt ans Glasfasernetz angeschlossen sind.
Handlungsbedarf: Jetzt in den Glasfaserausbau investieren
Igor Brusic, Präsident der Open Fiber Austria, betont: „Der Ausbau der Glasfasernetze muss konsequent fortgesetzt werden – sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum, wo der Bedarf am größten ist.“ Fazit: Wenn Österreich weiterhin zögert, droht ein digitaler Wettbewerbsnachteil, der Innovationen, Wirtschaftswachstum und technologische Entwicklungen massiv beeinträchtigen wird. Jetzt ist der Zeitpunkt zum Handeln!
Fotos: Abdruck honorarfrei
BU 1: Igor Brusic, Präsident der Open Fiber Austria © OFAA
BU 2: Glasfasernetzverfügbarkeit in Europa © OFAA / FTTH Council Europe
Open Fiber Austria Association (OFAA)
Die OFAA wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, ein offenes, flächendeckendes und demokratisches Glasfasernetz in Österreich zu ermöglichen. Der Verband sieht sich als innovative Drehscheibe für Infrastrukturnutzer, die Telekommunikationsbranche, Glasfasernetzbesitzer und Kabelbetreiber, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, die dem Endkunden schnellstes, unabhängiges und leistbares Internet bis ins Wohnzimmer garantiert. Ein erster Meilenstein ist die Entwicklung der österreichweit eindeutigen Kennzeichnung des Glasfaseranschlusses, der OAID (Open Access ID), die den Zugang zu einem offenen Netz vereinfacht. Der Vorstand des Verbandes besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Igor Brusic sowie Martin Wachutka, Marco Resch und Geschäftsführerin Irmgard Kollmann. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.ofaa.at