„Vergewaltigung ist ein Kriegsverbrechen“ lautet die Botschaft der internationalen Kampagne, die in Kiew und Vilnius (Litauen), startete und das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt in Kriegsgebieten schärfen und den Opfern Hilfe bieten soll www.rapeisawarcrime.org.
Die Kampagne wurde vom litauischen Zentrum zur Bekämpfung von Menschenhandel und Ausbeutung (KOPŽI), dem ukrainischen Juristinnenverband (JurFem) und der juristischen Fakultät der Universität Vilnius ins Leben gerufen. Ziel ist es, Männer und Frauen, die während des Krieges in der Ukraine sexuelle Gewalt erfahren haben, und alle, die Kenntnis von solchen Fällen haben, zu ermutigen, diese Kriegsverbrechen anonym zu melden.
Kampagne soll überlebende Opfer erreichen
Die Berichte über sexuelle Übergriffe nehmen zu, ebenso wie die Berichte über Tote, Verletzte und andere Angriffe auf die Zivilbevölkerung, während der Krieg Russlands gegen die Ukraine bereits seit Monaten geführt wird. Mehr als ein Drittel der Ukrainer – darunter viele Frauen und Mädchen – haben aufgrund der Kämpfe bereits ihre Häuser verlassen. Kristina Mišinienė, Leiterin des KOPŽI-Zentrums: „Die Berichte über sexuellen Missbrauch häufen sich, doch es gibt noch viel mehr Opfer, die im Stillen leiden. Diejenigen, die solche Verbrechen überlebt haben, benötigen umgehend fachkundige juristische, medizinische und psychologische Hilfe sowie eine Vertretung“.
Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe
Laut Kristina Mišinienė gehören sexuelle Übergriffe zu den schwierigsten Fällen, weil die Opfer selten um Hilfe bitten. Da das Thema in der Ukraine tabuisiert wird, zögern viele Missbrauchsopfer, Hilfe zu suchen. Ein Team internationaler Experten hat sich daher bereit erklärt, an der Initiative mitzuwirken, deren Ziel es ist, Ressourcen für die Anpassung der institutionellen Verfahren und Prozesse an die Bedürfnisse der Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt bereitzustellen und die Bevölkerung aufzuklären. „Wir haben vor Beginn der Kampagne Schulungen organisiert, um Anwälten das nötige Handwerkszeug und Wissen zu vermitteln, damit sie Fälle solcher Gewalt effizient untersuchen und mit Fällen von Kriegsverbrechen arbeiten können“, sagt Dr. Martinkutė. „Wir haben eine Website eingerichtet, um über die Ressourcen zu informieren, die den Opfern sexueller Übergriffe zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es auf der Website Links zu weiterführenden Rechtsdokumenten und Schulungsmaterialien. Indem wir die Rechte der Überlebenden von Kriegsgräueln schützen, wollen wir zur Bestrafung von Kriegsverbrechern beitragen.“ Zudem soll die Informationskampagne die Überlebenden von geschlechtsspezifischer Gewalt dabei unterstützen, wichtige Informationen und Hilfe zu finden.
Zu den Partnern der Kampagne gehören u.a. das Gesundheitsministerium, das Ministerium für soziale Sicherheit und Arbeit sowie das Justizministerium der Republik Litauen und das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen. In Österreich wird die Kampagne pro Bono von der Wiener PR-Agentur comm:unications – Consulting & Services unterstützt.
Betroffene, die während des bewaffneten Konflikts in der Ukraine sexuelle Gewalt erlebt haben und psychologische, medizinische oder rechtliche Hilfe benötigen, wenden sich an info@rapeisawarcrime.org sowie www.rapeisawarcrime.org.
Weitere Informationen:
Kristina Mišinienė, Leiterin des Zentrums zur Bekämpfung von Menschenhandel und Ausbeutung (KOPŽI) Tel. +370 671 32147
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