Vom 15. bis 16. Jänner fand das jährliche Symposium der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach, ÖVGW, statt. Mit einem faktenbasierten Vortrag leistete der Österreichische Schwimmbadverband, ÖVS, einen Beitrag für einen ressourcen-schonenden Wasserverbrauch bei der Nutzung privater Pools. Den Veranstaltungsrahmen nutzten die beiden Verbände auch, um ihre gemeinsame Infokampagne zum Wassermanagement von Swimmingpools im kommunalen sowie im privaten Bereich zu verkünden.
Im Rahmen des zweitägigen Symposiums, bei dem technische, rechtliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte der Wasserversorgung von mehr als 240 Brancheninsidern durchleuchtet wurden, stellten die beiden Verbände Wissenswertes rund um Wasser sowie auch ihre gemeinsame Infokampagne zur ressourcenschonenden Poolbefüllung vor.
Wassermangel – Aus der Traum vom Pool? Dieser Frage ging Johann Poinstingl, Präsident des ÖVS, bei seinem Beitrag im Vortragsprogramm auf den Grund und lenkte damit das Augenmerk auf weit verbreitete falsche Annahmen sowie Trugschlüsse im Zusammenhang mit privaten Pools. Dabei gab es Einblicke in den genaueren Kontext des Wasserverbrauchs in den österreichischen Haushalten: Österreich verfügt grundsätzlich über ausreichend Wasserressourcen, wobei pro Kopf und Tag durchschnittlich 130 Liter Trinkwasser verwendet werden. Von dieser Wassermenge werden etwa 25 Prozent über die Toilette entsorgt und nur 5 Prozent für den privaten Swimmingpool verwendet.[1] In Österreich fallen jährlich insgesamt 100 Mrd. Kubikmeter Wasser in Form von Niederschlägen[2], allerdings wird nur ein Bruchteil davon, etwa 3,1 Mrd. Kubikmeter, von der Bevölkerung, von Unternehmen und von der Landwirtschaft genutzt.[3]
Ziel der „ressourcenschonenden Pool-Kampagne“ ist es, politische Entscheidungsträger, Gemeinden und Poolbesitzer über nachhaltiges Wassermanagement zu informieren, Engpässe in der Wasserversorgung zu verhindern und zugleich Nutzungskonflikten entgegenzuwirken. „Es geht uns darum, Zusammenhänge aufzuzeigen, damit keine unseriösen Fakten und Mythen ihren Weg in die Köpfe einer breiten Bevölkerung finden. Gleichzeitig ist es unser Ziel, die Vernetzung aller Beteiligten zu fördern und das Bewusstsein für einen besonnenen Umgang mit Wasser zu stärken“, so Poinstingl.
Ein großes Thema ist das gleichzeitige Befüllen von Pools, das an einigen Orten und in Spitzenzeiten – zumeist zu Beginn der Badesaison – zu temporären Druckabfällen oder Wassermangel geführt hat. Um dies zu verhindern, hat der ÖVS gemeinsam mit der ÖVGW Maßnahmen und Tipps ausgearbeitet, die noch im Frühjahr 2024 in ganz Österreich an die Gemeinden und Poolbesitzer herangetragen werden sollen. Auf kommunaler Ebene wird auf Services beispielgebender Gemeinden hingewiesen, die sogenannte zeitliche Fenster anbieten, um das Befüllen der Pools innerhalb der Gemeinde besser zu koordinieren. Die Empfehlungen für die Poolbesitzer reichen von der Befüllung des Beckens über mehrere Tage bzw. auch über Nacht, wenn der allgemeine Wasserverbrauch am geringsten ist, sowie bereits vor der Badesaison. Ebenfalls Teil der Infokampagne ist es, einfache und effiziente Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man Wasser wiederverwenden kann, etwa durch das Aufstellen von Zisternen im Garten. Dadurch lässt sich das Regenwasser nicht nur für die Gartenbewässerung nutzen, sondern auch für die Toilettenspülung oder die Waschmaschine.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass wir mit geringem Aufwand im nächsten Frühjahr ein geregeltes Einlassen der Swimmingpools zur Zufriedenheit aller erreichen werden“, so ÖVS Präsident Johann Poinstingl.
Vergleiche Links Hinweise für die Befüllung von privaten Pools im Frühling (wko.at)
[1] ÖVGW (2018): Die österreichische Trinkwasserwirtschaft
[2] APA (2022): Klima-Glossar: Grundwasservorrat
[3] BMLRT (2021): Wasserschatz Österreichs
ÖVS
Der österreichische Verband der Schwimmbad- und Saunawirtschaft, ÖVS, ist Teil der WKO, und hat zum Ziel, die Qualität der Branche und seiner Mitglieder durch laufende Aus- und Weiterbildung sowie die Überprüfung von Normen- und Sicherheitsbestimmungen voranzutreiben und zu sichern. Der ÖVS bekennt sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und leistet dementsprechende Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus stehen „Sicherheit für Kinder rund um das Schwimmbecken“ sowie soziale, umwelt- und klimarelevante Themen „Balance zwischen Well-Being und Ressourcenschonung“ auf dem Programm. Obmann ist Johann Poinstingl, Geschäftsführer ist Jürgen Rathmanner. https://www.wko.at/site/oevs-verband/start.html / schwimmbadverband@wko.at
ÖVGW
Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Sie zählt über 275 Unternehmen aus dem Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 2.000 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen, welches Großteils nicht aufbereitet werden muss. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit natürlichem, hochqualitativem Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels im Fokus. Präsident ist Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA., Geschäftsführer Mag. Michael Mock, https://www.ovgw.at / office@ovgw.at
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