Neue regulatorische Erfordernisse, wie die EU-Trinkwasserrichtlinie, aber auch Trockenheit und Wasserknappheit infolge des Klimawandels machen das Thema „sauberes Wasser“ für einen immer größer werdenden Kreis von Österreichs EigentümerInnen und Hausverwaltungen relevant. Der Techem Wassertechnik-Bereich lieferte gemeinsam mit Dr. Bernd Jenewein (Geschäftsführer der ARGE Umwelt-Hygiene) in einem Experten-Webinar am 6. Juni das notwendige Hintergrundwissen zu den neuen Anforderungen. Im Anschluss an das Webinar stand Jenewein gemeinsam mit einem Wassertechnik-Experten von Techem für Fragen zur Verfügung. Techem ist ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäudetechnik. www.techem.at
Das Webinar zum Nachsehen finden Sie hier.
Legionellen trotz hoher Qualität: die Trinkwassersituation in Österreich
„Die aktuelle Trinkwassersituation und die Trinkwasserqualität sind in Österreich generell als gut zu bezeichnen“, so Dr. Bernd Jenewein, Geschäftsführer der ARGE Umwelt-Hygiene, einem führenden Unternehmen im Bereich der Trink- und Badewasseranalytik, einleitend. „Dennoch kam und kommt es hierzulande auch zu Krankheitsausbrüchen durch verunreinigtes Wasser. Insbesondere Legionellen sind ein Thema und – gerade auch durch Corona-bedingte Leerstände – hochaktuell.“ Laut AGES steigen die Fallzahlen österreichweit seit Jahren kontinuierlich an. Legionellose ist eine schwere Erkrankung und daher meldepflichtig – es gibt ein eigenes, europaweites Meldesystem und amtliche Kontrollen in betroffenen Gebäuden. Legionellen kommen als natürlicher Wasserbestandteil vor und verursachen bei Inhalation in höherer Konzentration Erkrankungen. Quellen für Legionella-Infektionen sind beispielsweise Warmwasseranlagen, Kühltürme, schlecht gewartete Whirlpools und Autowaschanlagen. Umso wichtiger ist es, Wasserhygiene ernst zu nehmen und die Vermehrung von Legionellen vorzubeugen.
EU-Trinkwasserrichtlinie und ÖNORM B1921: Was ist neu?
Aus Sicht des Trinkwasserexperten Dr. Jenewein ist die Trinkwasserhygiene in Österreich bisher durch verschiedenste Regelungen und Normen zwar gut abgedeckt, die Umsetzung der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht ist aber bereits seit Jänner 2023 überfällig. Mit der Umsetzung der Trinkwasserrichtlinie wird es zum ersten Mal auch eine gesetzliche Legionellenuntersuchungspflicht im Trinkwasserbereich geben, die neue ÖNORM B1921 stellt schon die Weichen zur umfassenden Beurteilung aller Trinkwassererwärmungsanlagen.
Durch die Umsetzung der neuen ÖNORM B1921 – eine Fusion der beiden bisherigen ÖNORMEN B5019 und B5021 – ergibt sich für viele österreichische GebäudeeigentümerInnen eine neue Situation: Künftig fallen auch dezentrale Erwärmungsanlagen in Wohnobjekten in den Geltungsbereich der Norm die nun für zentrale und dezentrale Anlagen, also grundsätzlich auch für alle Wohnhäuser gilt. Ausgenommen sind nur Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Einzelwohnungen mit eigener Energieeinspeisung.
Die neue ÖNORM B1921 umfasst erstmals eine detaillierte Bewertung der Gesamtanlage – das bedeutetet, dass es künftig nicht nur die Ergebnisse der Einzelproben, sondern die Funktion des Gesamtsystems bewertet wird. Weiters erfolgt die Einteilung nicht mehr in Risikogruppen, sondern in Nutzungsbereiche (z.B. alle Wohn-, Büro-, Schulgebäude sowie für Pflegeheime und Krankenhäuser) mit unterschiedlich strengem Prüf- und Kontrollregime.
Das Ziel der neuen Regularien ist einerseits die Minimierung von Totleitungen, andererseits auch die Sicherstellung eines dauerhaften Betriebes von Trinkwassererwärmungsanlagen ohne die Vermehrung von Legionellen sowie die homogene Verteilung des Warmwassers im Leitungsnetz. Generell wird eine strengere Kontrolle vorgeschrieben.
„Die neuen Regularien erhöhen die Anforderungen und betreffen auch wesentlich mehr HausbesitzerInnen bzw. Hausverwaltungen“, so Jenewein. „Klar ist, dass das Vorsorgen und Vermeiden wesentlich günstiger als Sanierungen sind. Ziel ist nicht die reine Einhaltung der Normgrenzwerte, sondern die Vermehrung von Legionellen und anderen Mikroorganismen zu verhindern.“ Zoran Jelen, Geschäftsführer des Techem Wassertechnik-Bereichs, zum Abschluss: „Genau hier bietet Techem in allen Bereichen der Wasserqualität in Immobilien ein Maximum an Rechtssicherheit durch höchste Qualitätsstandards an. Unser Trinkwassermanagementsystem wurde durch die Zertifizierung der TÜV AUSTRIA CERT überprüft und bestätigt. Unser Portfolio umfasst technische Überprüfung der Wasserleitungen und Rohranlagen auf Legionellen und Mikrobakterien sowie Sanierungen.“
ARGE Umwelt-Hygiene und Dr. Bernd Jenewein
Dr. Bernd Jenewein ist einer der renommiertesten Experten im Bereich der Wasseranalytik in Österreich. Er ist seit 2013 als Geschäftsführer der ARGE Umwelt-Hygiene, einem der führenden österreichischen Unternehmen im Bereich der Trink- und Badewasseranalytik mit Sitz in Innsbruck, tätig. Zuvor war er Laborleiter F&E bei Med-El Medical Electronics und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Innsbruck. Jenewein ist promovierter Chemiker.
Webinar-Reihe von Techem
Die Veranstaltung am 6. Juni 2023 war bereits das dritte Webinar der Online-Veranstaltungs-Reihe von Techem. Unter den Webinar-TeilnehmerInnen waren u.a. ImmobilienentwicklerInnen, HauseigentümerInnen und ImmobilienverwalterInnen sowie Fachmedien, die anschließend die Thematik noch weiter diskutierten. Die Webinar-Reihe wird von Bettina Kerschbaumer moderiert und diesen Herbst fortgesetzt – angesprochen sind Interessierte aus allen Branchen.
Über Techem
Techem ist ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude. Die Leistungen decken die Themen Energiemanagement und Ressourcenschutz, Wohngesundheit und Prozesseffizienz in Immobilien ab. Techem wurde 1952 gegründet und ist heute mit 3.900 Mitarbeitenden in rund 20 Ländern aktiv und hat mehr als 12 Millionen Wohnungen im Service. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Eschborn bei Frankfurt am Main setzt dabei konsequent auf Digitalisierung und Klimaschutz.
1957 entstand die erste österreichische Tochtergesellschaft. Nach dem Aufbau von Standorten in ganz Österreich, erfolgte 1979 die Errichtung des noch heutigen Unternehmenssitzes der Techem Messtechnik GmbH in Innsbruck. Die Techem Wassertechnik GmbH mit Sitz in Innsbruck wurde 1996 gegründet und ergänzt das Lösungsportfolio rund um die Trink- und Heizwasserqualität in Immobilien. Techem betreut heute in Österreich mit über 240 Mitarbeitenden über eine halbe Million Wohnungen mit rund 3 Mio. Mess- und Erfassungsgeräten. Die Nähe zum Kunden ist durch Niederlassungen in Wien, Graz, Villach, Salzburg, Wels, Innsbruck, Lienz und Dornbirn gewährleistet. Seit 2017 ist Techem klimaaktiv Partner. www.techem.at
Über den Techem Wassertechnik-Bereich
Der Techem Wassertechnik-Bereich betreut in Österreich, an sechs Standorten mit über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, rund 13.000 Immobilien. Über 25 Jahre Markterfahrung garantieren individuell auf den Kunden abgestimmte Lösungen rund um Korrosions- und Kalkschutz, Wassersparen und Heizungswasseroptimierung. Das Angebot reicht von Beratung, Planung und Installation der gesamten Hauswassertechnik bis hin zur regelmäßigen Servicierung und Wartung. Weiters im Portfolio sind technische Überprüfung der Wasserleitungen und Rohranlagen auf Legionellen und Mikrobakterien. Das Techem Trinkwassermanagementsystem wurde anhand der ÖNORM B 5019:2020 durch die Zertifizierung der TÜV AUSTRIA CERT überprüft und bestätigt.
Pressemeldung, Keynote Präsentation und druckfähiges Bildmaterial (Abdruck honorarfrei) zum Download: